Unsere Höri-Bülle: Ihre Zwiebel
5. April 2015
Das traditionelle Anbaugebiet der Bülle ist die 63 km² große Halbinsel Höri, die sich zwischen dem badischen Radolfzell und dem schweizerischen Stein am Rhein in den Untersee schiebt. Das milde Klima in unmittelbarer Nähe des Bodensees, der als Wärmespeicher wirkt, und der dunkle Moorboden begünstigen den Gemüseanbau, der hier das Landschaftsbild nachhaltig prägt. Schwerpunkt des Zwiebelanbaus sind die Orte der sogenannten vorderen Höri mit den Gemeinden Moos, Iznang, Bankholzen und Weiler.
In den Jahren 1856 – 1890 lag die Anbaufläche für die Höri Bülle bei 7 – 16 Hektar. Noch bis in die 1970er Jahre hatte der Zwiebelanbau ein besonderes Gewicht, war für die vordere Höri das charakteristische landwirtschaftliche Erzeugnis. Die heutige Anbaufläche beträgtschätzungsweise noch 3 – 4 Hektar.
Zartes Aroma, milde Schärfe
Der Geschmack der Höri Bülle ist vor allem durch das zarte Aroma und die milde, nicht aufdringliche Schärfe gekennzeichnet. Dadurch eignet sie sich hervorragend zum rohen Verzehr und macht sie damit en in der Region so beliebten Wurstsalat. Erwin Keller, ein Heimatdichter aus der Region, lobt in seinem Bülle-Brevier die Bülle sogar als natürlichen Vitaminspender auf Wandertouren, die man „Biss für Biss wie einen Apfel verzehren könne“. Beim Garen entwickelt die Bülle ihre Schärfe, ohne dass dabei die charakteristische rote Färbung verloren geht.